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Interpretation der Online-Umfrageergebnisse

No documento Asylpolitik im Wandel: (páginas 139-142)

6. INTERPRETATION DER ERGEBNISSE

6.4. Interpretation der Online-Umfrageergebnisse

INTERPRETATION DER ERGEBNISSE

zukünftig eine regelmäßige systematische Überprüfung zu erfolgen hat, bei der erhoben wird, ob die für die Zuerkennung vorausgesetzten Gründe noch immer vorliegen. Sollten die notwendigen Voraussetzungen weggefallen sein, so erfolgt ein Entzug des zuerkannten Flüchtlingsstatus. Entzogen wird der Status zudem auch dann wenn die Person der dieser zuerkannt wurde z.B. straffällig wird oder das Herkunftsland nicht länger als unsicher gilt. Der Status der Herkunftsländer soll dafür ebenso einer regelmäßigen Überprüfung unterzogen werden. Dadurch kann in der Praxis besser festgestellt werden, ob die Möglichkeit für eine Rückkehr ins Heimatland überhaupt in Frage kommt oder nicht. Sollte die Aberkennung in Frage kommen so wird infolge ein diesbezügliches Verfahren eingeleitet. Der Asylwerbende hat somit nicht die Wahl, ob er in seine Heimat zurückkehren möchte oder nicht, sondern ist im Falle der Aberkennung dazu verpflichtet Österreich zu verlassen. In diesem Zusammenhang wurde auch eine neue Regelung für eine Karte zur Identitätsfeststellung von Asylberechtigen erlassen. Diese wäre im Falle einer Anerkennung des Status umgehend an das BFA zu retournieren. Damit wird Asyl berechtigten die Möglichkeit geboten aufzuzeigen, dass sie sich legal im Land aufhalten, sollte es Mal zu Schwierigkeiten mit Behörden oder anderen Stellen kommen.

Weitere Anpassungen im Rahmen der Novellierung 2016 bezogen sich auf die Familienzusammenführung in denen nur einige Festlegungen geändert wurden, wie z.B. das nachziehende Familien selbst über genügend finanzielle Mittel verfügen müssen, um ihr Leben eigenständig zu bestreiten, damit den Gebietskörperschaften in Österreich keine Kosten entstehen.

Im FPG (BGBL. I NR. 100/2005) ist geregelt, dass ein Abzuschiebender bis zu längstens 18 Monate in Schubhaft genommen werden darf. Durch das FrÄG 2018 (BGBl. I Nr. 56/2018) wurde hier unter Bezugnahme auf die Aufnahmerichtlinie (Richtlinie 2013/33/EU) eine Klarstellung durchgeführt, wonach neben den Gründen der Fluchtgefahr und der Verhältnismäßigkeit in Zukunft auch eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit von einer/m Fremden ausgehen muss, damit diese/r in Schubhaft genommen werden kann.

Zusammenfassend betrachtet kann festgestellt werden, dass das österreichischen Fremden- und Asylrechts doch recht undurchsichtig erscheint. Diese Ansicht vertreten nicht nur die Autorinnen der gegenständlichen Arbeit, sondern konnte im Rahmen der Analyse der Parlamentskorrespondenzen auch bei Expert*innen im Parlament festgestellt werden

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sowie aus Niederösterreich und dem Burgenland kamen und nur wenige aus den übrigen Bundesländern.

Im Zusammenhang mit der höchsten abgeschlossenen Ausbildung der Teilnehmenden, konnte festgestellt werden, dass hier ein starker Unterschied zur österreichischen Gesamtheit besteht, da sich der Anteil an Personen mit beispielsweise einem Hochschulabschluss in der Stichprobe bei weitem ausgeprägter darstellte, als dies in der Gesamtheit der Fall ist. Auch bei den übrigen Angaben wichen die Werte der Stichprobe doch in beträchtlichem Maße ab.

Nur die AHS als höchster Abschluss zeigte Werte auf die einen Vergleich mit der Gesamtheit möglich gemacht hätten. Demnach kann anhand der Stichprobe im Ganzen betrachtet keinesfalls ein Rückschluss auf die österreichische Gesamtheit gezogen werden.

Wie in Subforschungsfrage vier festgelegt, war es das Ziel der Umfrage zu erheben welchen Wissensstand bzw. welche Einstellung die Österreicher*innen in Bezug auf die EU- Asylpolitik sowie zu den dazu verfügbaren Informationen haben. In Bezug darauf wurde festgestellt, dass die Teilnehmenden im Allgemein betrachtet durchaus Interesse haben sich mit der EU-Asylpolitik auseinanderzusetzen und einem Teil von ihnen Dokumente wie die Migrationsagenda inklusive ihrer Schwerpunkte oder auch die Verordnungen betreffend Frontex durchaus ein Begriff sind. Auch wenn nur rund ein Drittel der Teilnehmenden diese Dokumente kannte, ist dennoch ein gewisses Maß an Wissen vorhanden. Hinsichtlich Frontex konnte ferner in Erfahrung gebracht werden, dass die Einstellung zu den Maßnahmen die durch die Verordnungen erlassen wurden (Erweiterung der Aufgaben zur Optimierung der Grenzkontrollen und weitreichenderen Unterstützung der Mitgliedstaaten) vom größeren Teil der Befragten durchaus als positiv angesehen werden.

Als Informationsquellen nutzen die Teilnehmenden vorwiegend nationale und internationale Medien, wie Fernsehen oder Print- und Onlinemedien. Es kann somit davon ausgegangen werden, dass die meisten Informationen über Berichterstattungen der Medien, also Nachrichtensendungen und Zeitungsartikel bezogen werden. Zudem werden aber auch soziale Netzwerke wie Facebook zur Informationsgewinnung benutzt. Hierbei konnte festgestellt werden, dass das Alter der Teilnehmenden dabei nicht von Bedeutung war, da sowohl die jüngeren, als auch die älteren Generationen gleichermaßen auf soziale Medien für den Informationsbezug zurückgreifen. Hierbei zeigt sich zudem, dass das World Wide Web bei der Informationsgewinnung durchaus eine Rolle spielt, dennoch wusste weniger als die Hälfe der Befragten (rund 41%) darüber Bescheid, dass auf den Internetseiten von EU- Institutionen ebenfalls Informationen zu aktuellen Tätigkeiten der EU im Bereich der Asylpolitik abrufbar sind. Jene Personen die diese Informationsquellen schon mal nutzten, haben dabei vorwiegend auf die Internetseiten der Europäischen Kommission oder des Europäischen Parlaments zurückgegriffen. Die Ansichten dazu, wie hilfreich diese Informationen sind hielten sich relativ die Waage. Lediglich ein bisschen mehr als die Hälfte der Teilnehmenden bezeichnen die Informationen der EU-Institutionen als hilfreich. Damit zeigt sich, dass zwar allgemein Interesse an Informationen besteht, diese aber nicht immer als ausreichend angesehen werden, um sich mit der Thematik wirklich konkret auseinanderzusetzen. Zudem ist auch nur die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass die EU einen guten Einblick in ihre Rechtsakte bietet. Daraus ist zu schließen, dass unter den Teilnehmenden die Datenbank EUR-Lex der EU nur in geringem Maße bekannt ist, da diese die Möglichkeit bietet alle Rechtsakte, Empfehlungen etc. jederzeit einzusehen. Demnach kann in Bezug auf die Informationsbereitstellung der EU über ihre Asylpolitik auf Basis der eben genannten Ergebnisse zusammenfassend festgehalten werden, dass Informationen tendenziell passiv bezogen werden, und die Informationsangebote der EU, wie eigene

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Homepages der Institutionen nur Wenigen überhaupt bekannt sind. Damit einhergehend wird auch die Transparenz der Handlungen und der Gesetzgebung der EU in Bezug auf die EU- Asylpolitik von über der Hälfte der Befragten als nicht ausreichend bewertet.

Der Grundtenor bei der Einstellung zur EU-Asylpolitik geht innerhalb der Stichprobe trotz allem deutlich sichtbar in Richtung einer gemeinsamen europäischen Asylpolitik. Nicht ganz drei Viertel der Teilnehmenden sprechen sich für die gemeinsame Lösung aus. Hierbei konnte aufgrund der Erhebung des Wahlverhaltens bei den Nationalratswahlen 2017 und 2019 auch eine Tendenz aufgrund der gewählten Parteien aufgezeigt werden. Erkennbar war, dass der Großteil der Personen die Parteien, wie die SPÖ oder die GRÜNEN gewählt habe sich vorwiegend für die gemeinsame Asylpolitik aussprachen, wohingegen die meisten FPÖ Wähler*innen gegen diese sind. Bei den ÖVP Wähler*innen stellt sich die Verteilung zwischen Fürsprecher*innen und den Personen, die diese eher ablehnen, relativ ausgeglichen dar.

Klar herauskristallisiert hat sich bei der Befragung jedenfalls, dass innerhalb der Stichprobe ein hohes Interesse daran besteht mehr in EU-Entscheidungsprozesse, z.B. in Form einer Volksabstimmung miteinbezogen zu werden. Wenn man dies im Kontext zu den Ansichten in Bezug auf die Informationen betrachtet, entsteht für die Autorinnen der Eindruck, dass dieser Wunsch deshalb bestehen könnte, dass so mehr Informationen an die Teilnehmenden herangetragen werden würden. Diese Annahme steht in Verbindung mit der Tatsache, dass die Österreicher*innen bei z.B. einer Volksabstimmung im Normalfall umfangreich durch Regierungsvertretungen und die Medien über den Inhalt und die Hintergründe der Abstimmung informiert werden. So wäre ein besserer passiver Bezug von Informationen möglich.

Ebenso ersichtlich wurde, dass der Wissenstand und die Ansichten der Teilnehmenden im Hinblick auf die EU-Vorgaben für ihre Mitgliedstaaten und deren Einfluss auf die nationalen Entscheidungen sich innerhalb der Stichprobe ziemlich die Waage halten. Es ist hier keine Tendenz in eine bestimmte Richtung zu erkennen. Die Hälfte der Befragten nahm an, dass die Vorgaben Einfluss auf die österreichische Asylpolitik haben, die andere Hälfte jedoch sah diesen Einfluss nicht als gegeben. Diese Aufteilung war auch in Bezug auf die Erfüllung der Umsetzungsverpflichtungen seitens Österreich vorhanden.

Abschließend kann festgehalten werden, dass der Wissenstand im Gesamten betrachtet nicht in großem Umfang gegeben ist, was durchaus als Resultat der laut den Teilnehmenden mangelhaft verfügbaren Informationen gesehen werden kann. Eine umfangreichere Kommunikation von Seiten der EU in Richtung ihrer Bürger*innen über die Möglichkeiten woher ausführliche Informationen bezogen werden können, würde somit einen guten Beitrag zur Transparenz ihrer Tätigkeiten bieten.

ZUSAMMENFASSUNG/ CONCLUSIO

No documento Asylpolitik im Wandel: (páginas 139-142)