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Kommunikationsgehalt der EU-Pressemeldungen

No documento Asylpolitik im Wandel: (páginas 82-92)

4. METHODISCHES VORGEHEN

5.2. Kommunikationsgehalt der EU-Pressemeldungen

ERGEBNISSE

Nachweis ein Zertifikat (Ziffer 4 und Artikel 1, Absatz 5 Beschluss C(2018)155 ABl. C 106/4f).

In der dem Beschluss beigefügten Begründung wurde aufgezeigt, dass die Mittelaufstockung notwendig war, weil nach dem Abschluss der Erklärung EU-Türkei das Budget bereits nach 21 Monaten zur Gänze verbraucht oder gebunden wurde. Im Rahmen der vergebenen Mittel wurden 72 Projekte verwirklicht, die in die Bereiche Gesundheitsvorsorge und Bildung einflossen (Begründung Beschluss C(2018)155 ABl. C 106/6).

ERGEBNISSE

damals gerade auf der Mittelmeerroute bestand. Zudem ging daraus hervor, dass die Zusammenarbeit mit den Herkunfts- und Transitländern verbessert werden sollte, um so Menschen davon abzuhalten, ihr Leben auf See zu riskieren. Dies sollte in weitere Folge auch die irregulären Einreisen einschränken. In Einklang mit dem Völkerrecht und mit Bedacht auf die Menschenrechte rief Präsident Tusk dazu auf, Maßnahmen vorzuschlagen, die zur Beschlagnahmung oder Zerstörung von Schlepperbooten beitragen können. (vgl. Rat 2015b, S. 1f).

Des Weiteren boten sich fünf Pressemeldungen aus dem Mai 2015 zur Begutachtung an. Drei davon waren am Tag der Veröffentlichung der Europäischen Migrationsagenda (13.

Mai 2015) erschienen, zwei gegen Mitte/ Ende Mai. Zwei der Meldungen vom 13. Mai geben konkrete Auskunft über die Ziele und den Inhalt der Agenda. Ersichtlich wird daraus, dass die Migrationsagende für die EK Priorität hat. Es wurden Sofortmaßnahmen eingeleitet, um damit gegen die akute Notlage, die zu dieser Zeit bestand, vorzugehen (vgl. EK 2015d, S. 1). In diesem Zusammenhang war auch eine Aufstockung der Mittel für die damals bereits bestehenden Frontex-Operationen Triton und Poseidon angedacht und damit eine Verdreifachung deren Ressourcen und Kapazitäten für den Zeitraum 2015 und 2016 in der Höhe von 89 Mio. Euro geplant. Hingewiesen wurde auch auf die Aktivierung einer Notfallklausel, die zwei zeitlich befristete Verteilungsmechanismen vorsieht. Einerseits geht es um die Umverteilung von Menschen, die internationalen Schutz benötigen und andererseits um Neuansiedlung, die 20.000 schutzbedürftige Menschen angeboten werden soll (vgl. EK 2015c, S.1f). Für diesen Neuansiedlungsmechanismus war eine Mittelbereitstellung aus dem AMIF für die Jahre 2015 und 2016 in der Höhe von 50 Mio. Euro geplant (vgl. EK 2015d, S. 3). Bis Ende Mai sollte zudem ein Vorschlag für ein EU-weites Neuansiedlungssystem vorgelegt werden (vgl. EK 2015c, S.1f). Ebenso erläutert wurde in den beiden Pressemeldungen, dass Anreize für irreguläre Migration reduziert werden sollten.

Hierzu war angedacht, europäische Migrationsbeauftragte zu versenden und auch eine Änderung der bestehenden Frontex-Verordnung vorzunehmen. Außerdem sollten Maßnahmen im Bereich der Rückführung mittels Veröffentlichung eines Aktionsplans gesetzt werden. Zudem sollte auch die Politik der legalen Migration einer Überarbeitung unterzogen werden. Hier bestand das Vorhaben, die „Blue-Card-Richtlinie zu modernisieren (vgl. EK 2015c, S.2).

Die dritte Meldung vom 13. Mai 2015 bezog sich auf die Zusammenarbeit der EU mit den nigerianischen Behörden im Kampf gegen irreguläre Einwanderung und der damit verbundenen Kriminalität. Dargelegt wird darin, dass die EU die Behörden bei der Entwicklung einer Strategie unterstützen wird. Außerdem bestünde die Absicht, Hilfe bei der Ausbildung von Sicherheitskräften Nigerias leisten. Berichtet wird ebenso über die zivile Mission EUCAP Sahel Nigeria, die einen Außenposten in Agadez erhalten solle. Der Rat sagte zu, diese Mission zu stärken (vgl. Rat 2015c, S. 1)

Am 18 Mai 2015 wurde in einer Pressemitteilung des Rates über die Tagungen des Assoziationsrates EU-Türkei berichtet: Bei dieser Tagung wurde aber nicht nur über die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei gesprochen, sondern auch über die Bekämpfung von Terrorismus, die Verhinderung von irregulären Migrationsströmen und den Kampf gegen Schleuser und Menschenhändler. (vgl. Rat 2015d, S.1)

ERGEBNISSE

Die letzte Pressemeldung aus dem Mai 2015 bezieht sich auf einen AKP13-EU-Dialog über Migration und Entwicklung. Aus dieser geht hervor, dass im Juli 2014 ein Treffen von Expert*innen aus den AKP-Staaten und den EU Mitgliedsstaaten stattgefunden hatte, bei dem eine Einigung erzielt wurde, dass umfassende Rechtsvorschriften betreffend die Schleusung von Migrant*innen und in Bezug auf den Menschenhandel erlassen werden müssen (vgl. Rat 2015e, S.1).

Ebenfalls im Jahr 2015 veröffentlichte der Rat mittels Pressemeldung vom 20. Juli seine eigenen Schlussfolgerungen zur Migration in der betont wurde, wie wichtig Nachbarschaftspolitik sei und dass Entwicklungspolitik ein Schlüssel zur Migrationssteuerung sei. (vgl. Rat 2015f, S.1).

Ebenfalls im Jahr 2015 veröffentlichte der Rat mittels Pressemeldung vom 20. Juli seine eigenen Schlussfolgerungen zur Migration. In diesen Schlussfolgerungen ging er darauf ein, dass die Durchführung der Migrationspolitik in der gemeinsamen Verantwortung der EU und ihrer Mitglieder liegt. Er legte zudem dar, dass sowohl im Bereich der Migration, als auch im Bereich der Entwicklungspolitik der EU alle einschlägigen Instrumente zur Anwendung kommen sollen. Ebenso bedeutend ist dies für die Nachbarschaftspolitik (vgl. Rat 2015f, S.1).

Die letzte Pressemeldung aus dem Jahr 2015 stammt vom 17. Dezember und wurde vom Rat veröffentlicht. Diese bezieht sich auf eine Schlussfolgerung des ER. Ihr ist zu entnehmen, dass die Unzulänglichkeiten an den Außengrenzen des Schengen-Raums beseitigt werden müssen, vor allem in Bezug auf Datenbanken und Dokumentenbetrug.

Ebenso zu beheben wären laut Europäischen Rat die Mängel bei den in Griechenland eingerichteten Hotspots, aber auch im Bereich der Rückkehr/Rückführung und im Zusammenhang mit dem Umsiedlungsmechanismus. (vgl. Rat 2015g, S.1).

Die erste Pressemeldung aus dem Jahr 2016, ist vom 10. Februar. In dieser umfangreichen Meldung geht die EK konkret auf die Umsetzung der Europäischen Migrationsagenda sowie auf die damit verbundenen Fortschritte, die im Rahmen ihrer Prioritäten erreicht wurden, ein. Zudem verweist sie auch auf die in diesem Zusammenhang vorgelegten Instrumente. Aufgezeigt wird, dass bei der Abnahme von Fingerabdrücken gute Fortschritte erzielt werden konnten. (vgl. EK 2016a, S.1f).

Eine Woche darauf berichtete der Rat über eine Tagung des ER, die am 18. und 19.

Februar 2016 stattgefunden hatte. Es wurde festgestellt, dass die Türkei auf Basis des gemeinsamen Aktionsplans EU-Türkei bereits tätig geworden war und z.B. ihren Arbeitsmarkt für Flüchtlinge aus Syrien geöffnet hat. Des Weiteren wird in der Mitteilung angegeben, dass der Schengener-Grenzkodex wieder von allen Mitgliedern des Schengen-Raums angewendet werde (vgl. Rat 2016a, S. 1).

Im März 2016 wurden in einer Pressemeldung wieder Ausführungen von Präsident Donald Tusk veröffentlicht. Diese traf Tusk im Anschluss an sein Treffen mit Präsident Nicos Anastasiades in Nikosia. Entsprechend Tusks Ausführungen wurde eine neue Vereinbarung für die Zusammenarbeit der EU mit der Türkei erstellt, die sich zu diesem Zeitpunkt gerade in der Phase der Finalisierung befand. Zudem solle in diesem Zusammenhang auch sichergestellt werden, dass die vereinbarten Rückführungsregelungen im Einklang mit dem

13 Die AKP-Gruppe ist eine Organisation Afrikanischer, Karibischer und Pazifischer Staaten der insgesamt 79 Länder dieser Staaten angehören

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EU-Recht stehen und auch den völkerrechtlichen Vorgaben entsprechen (vgl. Rat 2016b, S.1).

Am 18. März 2016 fand das dritte Treffen der Mitglieder des Europäischen Rates mit ihren türkischen Amtskollegen statt. Aus einer Pressemitteilung ging hervor, dass alle irregulären Migrant*innen, die ab dem 20.März 2016 von der Türkei nach Griechenland gelangen werden, wieder in die Türkei rückgeführt werden sollen und dass für jeden in die Türkei rückgeführten syrischen Flüchtling ein anderer in der EU neuangesiedelt werden solle.

Auch über die Fortschritte des gemeinsamen Aktionsplans wie die Eröffnung des Arbeitsmarktes für Syrer ist hier wieder eingegangen worden (vgl. Rat 2016c, S. 1).

Eine erneute Pressemitteilung, die Schlussfolgerungen des ER enthielt, wurde am 18. März 2016 veröffentlicht. Hier wird bekräftigt, dass die EU bereits aktiv an der Reparatur der Mängel betreffend die auf den griechischen Inseln eingerichteten Hotspots beteiligt sei und dass dafür Soforthilfe bereitgestellt würde. Auch solle an der Umsiedlung der Flüchtlinge verstärkt gearbeitet werden und alle vorhandenen Mittel eingesetzt, um Griechenland bei der Realisierung von Durchführungen zu unterstützen (vgl. Rat 2016d, S. 1).

Eine erneute Pressemitteilung, die Schlussfolgerungen des ER enthielt wurde am 18. März 2016 vom Rat veröffentlicht. Laut der Meldgung bekräftigte der ER in diesen Schlussfolgerungen eine von ihm erstellte Strategie, die der Bewältigung zur Migrationskrise dienen soll, wobei nicht darauf eingegangen wird, was für eine Strategie das konkret ist.

Zudem gab er an, dass für einige Elemente dieser Strategie bereits eine Umsetzung erfolgt ist. Ferner erläuterte der ER darin, dass er dazu aufgerufen habe, eine Intensivierung der Tätigkeiten bei den Hotspots an den griechischen Grenzen vorzunehmen. Wichtig sei es Soforthilfe bereitzustellen und auch die Umsiedlung der Flüchtlinge von Griechenland in andere Mitgliedstaaten zu beschleunigen. Zudem sollen alle vorhandenen Mittel dazu eingesetzt werden Griechenland bei der Durchführung von Rückführungen zu unterstützen (vgl. Rat 2016d, S. 1).

Rund einen Monat später stellt die EK in einer Pressemittteilung angedachte Möglichkeiten zur Erneuerung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) vor, welche die Asylpolitik humaner und effizienter machen könnten Zudem sollte eine fairere Verteilung von Asylwerbenden auf die Mitgliedsstaaten und eine Stärkung des „Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen(EASO)“ erfolgen (vgl. EK 2016b, S.1).

Im Mai 2016 informierte die EK mittels Pressemitteilung darüber, dass sie bereits Vorschläge für eine Reform des GEAS vorgelegt hat. Zudem wurde darin auch festgehalten, dass durch diese Vorschläge das EASO (EK 2016c, S.1) zu einer europäischen Asylagentur umgewandelt werden könnte und der Ausbau der EURODAC-Datenbank sowie eine Reform des Dublin-Systems angedacht seien (vgl. EK 2016c, S. 1).

Unmittelbar vor dem G7-Gipfel in Ise-Shima in Japan am 26.05.2016 gab der Rat eine Pressemitteilung heraus, die sich mit Erklärungen von Präsident Donald Tusk beschäftigte.

Laut dieser sollten neue legale Migrationswege eröffnet und Syrien, Afrika sowie die Türkei stärker finanziell unterstützt werden. Zudem habe Tusk den Ländern Türkei, Libanon und Jordanien seine Anerkennung für ihre Arbeit in Bezug auf die Unterstützung für Flüchtlinge ausgesprochen (vgl. Rat 2016e, S.1).

Am 22. Juni 2016 bestätigte der Rat mittels Pressemeldung, dass er eine Einigung mit dem EP betreffend einen Kompromisstext zum „[…] Vorschlag für eine Verordnung über die

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Europäische Grenz- und Küstenwache“ (Rat 2016 f, S. 1) erzielt habe. Der Vorschlag für die Verordnung wurde am Tag zuvor zwischen Rat, EP und EK abgestimmt. Es wird auch berichtet, dass die Migrationsministerin der Niederlande diese Einigung begrüße. Weiters wurde erläutert, dass diese Agentur künftig für ein integriertes gemeinsames Grenzmanagement Sorge tragen solle und für die praktische Durchführung zuständig sei (vgl.

Rat 2016f, S1).

Ein paar Wochen später, am 13.Juli 2016, berichtete die EK, dass sie einen Neuansiedlungsrahmen vorgeschlagen habe und sich dazu bereit erklärt hat, jedem Mitgliedsstaat einen Beitrag von 10.000 Euro pro neu angesiedelter Person aus dem EU- Haushalt zur Verfügung zu stellen. Die Mittel dafür, sollen dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) entnommen werden (vgl. EK 2016d, S.1f).

Ebenso am 13. Juli 2016 erging eine Pressemitteilung in Bezug auf die Reform des GEAS. In dieser wurde berichtet, dass seitens der EK bereits die letzten Reformvorschläge für die Überarbeitung des GEAS vorgelegt wurden. Es wurde darin zudem darüber informiert, dass das Ziel die Erreichung einer wirksameren und humaneren Asylpolitik sei. Um dieses Ziel zu erreichen, bedürfe es gemeinsamer Verfahren und Normen in Bereichen wie Internationaler Schutz, die Rechte von Schutzbedürftigen und die Koordinierung von Neuansiedlungen. (vgl. EK 2016e, S1f).

In einer im Dezember 2016 ausgesendeten Pressemitteilung geht der Rat, wie zuvor im Juli die EK, auf die Reform des GEAS ein. Konkret bezieht er sich darin auf die Verhandlungen betreffend eine Änderung des EURODAC-Systems. Dieses sollte sowohl erweitert als auch gestärkt werden, um die Sicherheit innerhalb der EU aufrechtzuerhalten.

Für die Neufassung der diesbezüglichen Verordnung sei bereits ein Mandat für die Verhandlungen mit dem EP seitens des Rats genehmigt worden. Demnach könnten nach Festlegung des Standpunktes der EP diesbezügliche Verhandlungen aufgenommen werden (vgl. Rat 2016g, S.1).

Aus den Pressemitteilungen, die seitens des Rates und der EK im Jahr 2017 veröffentlicht worden waren, wurden die 12 für unser Thema am relevantesten scheinenden zur Analyse herangezogen. Die erste von uns ausgewählte stammt von Anfang März 2017.

In dieser forderte die EK die Mitgliedstaaten auf, ihren Verpflichtungen bei der Umsetzung der Solidaritätsmaßnahmen im Zuge der Europäischen Migrationsagenda nachzukommen.

Auch in Bezug auf die bereits erfolgten Zusagen bezüglich der Ausstattung und des Personals der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache wurden die Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, diesen bis Ende März zu erfüllen. Nach Vorgaben des EP sollten monatlich 3.000 Menschen aus Griechenland und 1.500 aus Italien umverteilt werden.

Im Februar 2017 fanden jedoch insgesamt nur 1.940 Umverteilungen aus beiden Mitgliedsstaaten und nicht wie vorgegeben 4.500 statt. Malta und Finnland seien nahe dran, ihre internationalen Verpflichtungen zu erfüllen. Ungarn, Österreich, Polen lehnten eine Beteiligung ab, Tschechien, Bulgarien, Kroatien und die Slowakei beteiligten sich nur sehr eingeschränkt an der Umverteilung (vgl. EK 2017a, S.1). Als Erfolg sei zu werten, dass im Rahmen der vereinbarten EU-Neuansiedlungsregelung schon mehr als die Hälfte der insgesamt vereinbarten Personen – und zwar 14.422 Personen – sicher und auf legalem Weg in der EU neu angesiedelt wurden und dass eine Absenkung der Anzahl an Todesopfern in der Ägäis erreicht werden konnte. Seit Inkrafttreten der Erklärung EU-Türkei sei auch die Zahl

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der Neuankömmlinge um 98% gesunken. 1.487 Personen seien rückgeführt worden, doch sei die Anzahl an Neuankömmlingen im Vergleich jedoch noch immer höher als die der tatsächlichen Rückführungen. In Bezug auf Frontex wurde gemeldet, dass die Organisation nach wie vor unter Mängeln im Bereich der technischen und auch personellen Ausstattung leide und dass Probleme im Zusammenhang mit dem für Soforteinsätze vorgesehenen Ausrüstungspool bestünden. Bis Ende März 2017 sollten die Mitgliedstaaten dafür Sorge tragen, dass die Defizite behoben würden (vgl. EK 2017a, S.2).

Am 07. März 2017 wurde seitens des Rates eine Pressemitteilung ausgegeben, in der über die am selben Tag angenommene Verordnung zur Änderung des Schengener Grenzkodex berichtet wurde. Das SIS, die Interpol-Datenbank für gestohlene und verlorene Reisedokumente sowie nationale Datenbanken sollten stärker genutzt werden, um die Sicherheit der EU und ihrer Bürger*innen zu verbessern. Nach den vorhergehenden Bestimmungen wären die Mitgliedsstaaten nur verpflichtet gewesen, bei der Einreise eines Drittstaatsangehörigen, einen Datenabgleich durchzuführen, nach Anpassung des Schengener Grenzkodex wäre dieser nunmehr auch bei Ausreise durchzuführen (vgl. Rat 2017a, S.1f).

Der Rat veröffentlichte am 28. Juni 2017 eine Pressemeldung, die sich auf die Verordnung bezüglich der Asylagentur der EU bezieht. Aufgezeigt wird darin, dass sich der Ratsvorsitz, den zu dieser Zeit Malta innehatte, mit dem EP weitestgehend über die Inhalte der Verordnung einigen konnte. Das für die Einigung im Vorfeld notwendige Mandat, sei bereits im Dezember 2016 vom Ausschuss der Ständigen Vertreter (AStV) erteilt worden und stelle die Basis für die Verhandlungen zwischen dem Vorsitz und dem EP dar. Da die gegenständliche Verordnung jedoch in Verbindung zu anderen Verordnungen des GEAS steht, könne eine gänzliche Einigung erst erzielt werden, wenn alle noch offenen Fragen, die sich auf mehrere Verordnungen beziehen geklärt sind (vgl. Rat 2017b, S.1). Außerdem geht die Aussendung abermals auf die im Mai und Juni 2016 besprochene Reformier des GEAS ein, weshalb dies nicht nochmals bearbeitet wird.

Am 19. Juli 2017 wurde seitens des Ausschusses der Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten (AStV)ein Mandat für Verhandlungen über eine Verordnung betreffend die Anerkennungsnormen, den Status und den Schutz, der Flüchtlingen und Personen mit Anrecht auf subsidiären Schutz zu gewähren ist, im Namen des Rates gebilligt. Aus der am selben Tag ausgesendeten Pressemitteilung des Rates geht hervor, dass in dieser Verordnung festgelegt werden soll, in welcher Form Schutz gewährt wird und wie lange ein diesbezüglicher Aufenthaltstitel gelten soll. Zudem solle sie auch Erläuterungen enthalten, die darlegen, wie der Zugang zu den Bereichen Arbeitsmarkt und Bildung, zu medizinischer Versorgung, zu Unterkunft und betreffend Integrationsmaßnahmen geregelt ist. Eine Beschränkung des Aufenthaltsrechts in Bezug auf den Mitgliedsstaat, der den Schutz zuerkannt hat, sei auch vorgesehen. Die Mitgliedsstaaten sollten gleichgeschaltete Kriterien anwenden, um zu ermitteln, welchen Personen gerechterweise internationaler Schutz zusteht. Jene Personen, auf die das zutrifft, sollten in allen Mitgliedsstaaten die gleichen Rechte gewährt werden. (vgl. Rat 2017c, S.1).

Am 26. Juli 2017 konnte innerhalb des AStV. eine Einigung für ein Mandat über den Entwurf einer Richtlinie über die sogenannte Blaue Karte der EU, die die Einreise- und Aufenthaltsbedingungen für hoch qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten regelt erzielt werden. Noch am selben Tag wurde eine Pressemitteilung ausgesendet, aus der hervorging,

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dass der Ratsvorsitz diesbezügliche Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament aufnehmen würde (vgl. Rat 2017d, S.1).

Im September 2017 veröffentlichte die EK eine umfassende Pressemitteilung zur Lage der Union. In dieser Mitteilung wurde darüber informiert, dass es für notwendig erachtet würde, die bestehenden Regelungen betreffend die Europäische Migrationsagenda seitens der EK einer Überprüfung zu unterziehen. Zudem werden Initiativen vorgestellt wie etwa ein neues Neuansiedlungsprogramm sowie Projekte und Maßnahmen im Bereich legale Migration und Rückkehrpolitik. Auch solle der EU-Treuhandfonds für Afrika aufgestockt werden und in den nächsten zwei Jahren weitere 50.000 Personen, die Recht auf Schutz haben, nach Europa gebracht werden. Dafür würden von der EK bis Oktober 500 Mio. Euro bereitgestellt werden. Die Mitgliedsstaaten würden, sofern sie ihre Bemühungen zur Umsiedlung über das bisherige Maß hinaus verstärken, finanziell unterstützt werden. Durch die Umsiedlung von bisher 29.000 Menschen könnte der bestehende Migrationsdruck auf Italien und Griechenland ein wenig vermindert werden (vgl. EK 2017b, S.1f). Zudem erläuterte die EK, dass eine Anpassung der gemeinsamen Visumpolitik erforderlich sei und die Rückkehrstrategien der Mitgliedsstaaten noch wirkungsvoller zu gestalten wären, da 1,5 Mio. Menschen aus diesen rückgeführt werden müssten. Deshalb solle die Abteilung für Rückkehr der Europäischen Grenz- und Küstenwache Frontex verstärkt werden. Seitens der EK wurde diesbezüglich am 27. September 2017 eine überarbeitete Version des Rückkehr- Handbuchs veröffentlicht (vgl. EK 2017b, S.3).

In einer am 15. November 2017 ausgesendeten Pressemitteilung wurde über die bereits erzielten Erfolge berichtet, die entlang der wichtigsten Migrationsrouten erreicht werden konnten. Dazu wird angegeben, dass die Zahl der irregulären Grenzübertritte um 63 % gesunken sei. Mehr als 25.700 Personen seien neu angesiedelt worden und weitere 34.400 Schutzsuchende hätten Zusagen aus 16 Mitgliedstaaten erhalten. Auch im Bereich der Umverteilung sei man erfolgreich gewesen, doch gäbe es noch immer über 31.500 Personen, die auf eine Einreise in einen anderen Mitgliedsstaat warteten. Bezugnehmend auf den Treuhandfonds für Afrika wird angeführt, dass in Rahmen dieses, Programme mit einem Volumen in Höhe von 2 Mrd. Euro genehmigt worden wäre, um Länder, die sich in Notsituationen befinden bei der wirtschaftlichen Entwicklung unterstützende Hilfe zu leisten (vgl. EK 2017c, S.1f).

In einer weiteren Pressemitteilung aus dem November 2017 wurde vom Rat abermals über den EU-Neuansiedlungsrahmen berichtet. Hier ist zu erfahren, dass die Aufnahme von Verhandlungen des EP mit dem Ratsvorsitz geplant sei, in denen es um einen Zweijahresplan für die Neuansiedlung und die Aufnahme aus humanitären Gründen gehen wird. (vgl. Rat 2017e, S.1).

Am 20. November veröffentlichte der Rat eine Pressemeldung, in der er bekannt gab, dass er an diesem Tag zwei Verordnungen angenommen habe, das sei einerseits jene über ein Einreise- / Ausreisesystem und andererseits jene mit der, eine Änderung des Schengener Grenzkodexes durchgeführt werden solle. Durch die Änderungen soll das System neueingerichtet werden und ab dem Jahr 2020 zum Einsatz kommen (vgl. Rat 2017f, S.1).

Nachfolgend wurde in einer Mitteilung vom 29. November 2017 über die Aufnahmebedingungen für Asylbewerbende berichtet. Die diesbezüglich geplante Richtlinie solle zu einer Vereinheitlichung der Aufnahmebedingungen führen und dazu beitragen, dass Sekundärbewegungen eingeschränkt würden (vgl. Rat 2017g, S.1).

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Aus einer im Dezember 2017 veröffentlichten Pressemitteilung der EK geht hervor, dass im Jahr 2017 die irregulären Einreisen um 63% zurückgegangen sind. Angedacht sei bis Mai 2019 eine Neuansiedlung von weiteren 50.000 Personen. Bis März 2018 sollten zudem die Vorschläge für die Verordnungen bezüglich dem EASO und betreffend EURODAC angenommen werden. Ebenso geplant sei die Bereitstellung von Ausrüstung und Ressourcen seitens der Mitgliedstaaten, um einen einsatzfähigen Soforteinsatzpool bei Frontex einzurichten. Beabsichtigt sei ferner, dass bis Juni 2018 eine Überarbeitung der Dublin-III-Verordnung (EU) 604/2013 genehmigt werden soll (vgl. EK 2017d, S.1f).

In einer ebenso im Dezember 2017 ausgesendeten Pressemitteilung wird auf die Unterzeichnung einer Erklärung zur „europäischen Integrationspartnerschaft“ eingegangen.

Die unterzeichnete Erklärung enthalte Grundsätze und Verpflichtungen, die dazu dienten, legalen Migrant*innen und Flüchtlingen in der EU Unterstützung zu gewähren. Auch der Aktionsplan für die Integration von Drittstaatsangehörigen, der am 07. Juni 2016 seitens der EK angenommen wurde und der bei den Bemühungen im Bereich der Integration unterstützend wirken soll, ist Thema dieser Mitteilung (vgl. EK 2017e, S.1f).

Eine aus dem Februar 2018 veröffentlichte Pressemeldungen berichtet über ein Treffen zwischen dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz und Präsident Donald Tusk, in der verschiedenste Themenkreise berührt worden waren. Es wäre über die Festlegung des EU-Finanzrahmens für die nächsten zehn Jahre, die und die Bewältigung der illegalen Migration, über das Gipfeltreffen EU-Westbalkan, das im Mai 2018 in Sofia stattfinden wird, und über den bevorstehenden Vorsitz von Österreich im Rat der EU gesprochen worden.

(vgl. EK 2018a, S. 1).

Am 27. Februar 2018 gab der Rat eine Pressemitteilung heraus aus der hervorging, dass für die Bewältigung von Migrationsproblemen seitens des Rates zusätzlich 3,7 Mrd. Euro gestattet wurden. Durch diese Mittel sollten Projekte finanziert werden, die sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor angesiedelt sind und eine strategische Antwort auf Migration geben (vgl. Rat 2018a, S.1).

Ein Monat später, im März 2018, veröffentlichte die EK eine Pressemitteilung betreffend die Fazilität für Flüchtlinge in der Türkei, in der sie die Bereitstellung weiterer Finanzmittel für syrische Flüchtlinge vorschlägt. Explizit geht es um die in der Erklärung EU-Türkei vorgesehene zweite Tranche in der Höhe von 3 Mrd. Euro, womit Projekte für Flüchtlinge in der Türkei finanziert werden sollen. Die Schwerpunkte bei diesen Projekten lägen in den Bereichen humanitäre Hilfe, Bildung, Gesundheit sowie kommunale Infrastruktur und sozioökonomische Unterstützung. Es würden rund 1,6 Mrd. Euro für langfristige Entwicklungsmaßnahmen, die 27 Projekte umfassen, zugewiesen (vgl. EK 2018b, S. 1f).

Seitens des Rats wurden am 22. März 2018 Schlussfolgerungen zum westlichen Balkan und zum Vorgehen der Türkei im östlichen Mittelmeer in Form einer Pressemitteilung bekannt gemacht. Darin wird Bezug auf ein bevorstehendes EU-Westbalkan Gipfeltreffen genommen, bei dem besprochen werden soll, wie im Bereich der Sicherheit und Migration eine bessere Zusammenarbeit zu erreichen sei. Der ER verurteile die Vorgehensweise der Türkei im östlichen Mittelmeer und in der Ägäis als rechtswidrig. Er stünde in diesem Zusammenhang Griechenland und Zypern mit uneingeschränkter Solidarität gegenüber. Der Rat rufe die Türkei zudem auf, ihre Vorgehensweise umgehend einzustellen und Achtung gegenüber den Hoheitsrechten Zyperns zu zeigen und weist sie darauf hin, dass die Verpflichtung bestünde,

No documento Asylpolitik im Wandel: (páginas 82-92)