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Interpretation der Änderungen der österreichischen Asylpolitik

No documento Asylpolitik im Wandel: (páginas 135-139)

6. INTERPRETATION DER ERGEBNISSE

6.3. Interpretation der Änderungen der österreichischen Asylpolitik

Wie bereits in Kapitel fünf, Unterkapitel 5.3. dargestellt, wurden in der österreichischen Asylpolitik in den Jahren 2015 bis 2019 viele Änderungen vorgenommen. Die Gründe dafür liegen sowohl in Rechtsvorschriften der EU, als auch in nationalen Überlegungen. Abgebildet wurde in den Ergebnissen, welche Änderungen aufgrund welcher Vorgaben getätigt wurden.

Nachfolgend werden nun die Ergebnisse entlang der Zeitachse von 2015 bis 2019 im Kontext mit Subforschungsfrage drei: Wie stark prägen die Rechtsvorschriften bzw. Vorgaben der EU die österreichische Asylpolitik und welche der Rechtsvorschriften mussten bzw. wurden in nationales Recht übernommen? aufgezeigt.

Bei genauer Betrachtung der Ergebnisse kann dahingehend festgehalten werden, dass die Änderungen in der österreichischen Asylpolitik ab dem Jahr 2015 nicht auf rechtlich verbindlichen EU-Vorgaben aus den Jahre 2015 bis 2019 beruhen, da zu dieser Zeit keine Richtlinien erlassen wurden, sondern nur Verordnungen oder Beschlüsse. Diese müssen aber nicht ins nationale Recht übernommen werden, sondern sind unmittelbar auf nationaler Ebene umzusetzen. Dennoch wurde die österreichische Gesetzgebung umfangreich von der EU-Gesetzgebung geprägt. In den Jahren 2015 bis 2019 fanden mehrere bereits ältere EU- Vorgaben (Richtlinie 2011/95/EU, Richtlinie 2013/32/EU, Richtlinie 2013/33/EU) Einzug in die österreichische Asylgesetzgebung. Zusätzlich spielte auch noch die Verordnungen (EU) 604/2013 eine Rolle bei der Gestaltung des Asylrechts in Österreich.

Da die genannten Rechtsakte bereits aus den Jahren 2011 und 2013 stammen zeigt sich, dass die Umsetzung der EU-Vorgaben auf nationaler Ebene zumeist stark zeitverzögert erfolgt. Zu beachten ist hierbei auch, dass die Umsetzungsverpflichtung immer bis zu einem von der EU vorgegebenen Zeitpunkt zu erfolgen hat. Wenn dieser nicht eingehalten wird, so könnte die EK ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten, dass hohe Strafzahlungen zur Folge haben kann. Im Falle der Richtlinien 2013/32/EU und 2013/33/EU war eine Umsetzung bis 20. Juli 2015 vorgegeben. Somit war Österreich schon spät dran mit der Aufnahme der Vorgaben dieser Richtlinien in ihre nationale Politik, aber eben noch im Zeitrahmen um ein Vertragsverletzungsverfahren zu vermeiden.

Richtlinien sind verbindliche Rechtsakte, die jedenfalls in nationales Recht übernommen werden müssen. Jedoch hat man bei der Umsetzung dieser immer einen gewissen Spielraum, da sie nur ein zu erreichendes Ziel vorgeben. Sie legen aber nicht fest wie dieses Ziel im Rahmen der nationalen Politik konkret verwirklicht werden muss, wodurch diese nicht in vollem Umfang in das nationale Recht übernommen werden müssen. Dementsprechend müssen eventuell bestehende Regelungen in der nationalen Asylpolitik, die bereits zur Erreichung des in einer Richtlinie vorgegebenen Ziels beitragen, nicht extra geändert werden, da diese somit die Umsetzungspflicht bereits erfüllen. Bei Verordnungen hingegen handelt es sich um verbindliche Rechtsakte die direkt und in vollem Umfang auf nationaler Ebene umgesetzt werden müssen, bei diesen ist daher keinerlei Spielraum vorhanden. Durch die direkte Anwendung müssen diese Vorgaben aber nicht in nationales Recht integriert werden.

Sollten jedoch einige nationale Vorgaben einen Widerspruch zu einer Verordnung aufzeigen, so sind diese abzuändern, damit der Verordnung Rechnung getragen wird. Im Falle Österreichs wurden deshalb einige Änderungen in Bezug auf die genannten Rechtsakte durchgeführt. Die Vorgaben laut den Richtlinien 2011/95/EU, 2013/32/EU und 2013/33/EU

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stehen im Zusammenhang mit den Vorhaben der Union die Asylverfahren zu harmonisieren.

In Bezug auf die dementsprechenden Änderungen ist deutlich zu sehen, dass diese stattgefunden haben um den Missbrauch von Asyl zu verhindern sowie eine effizientere Verfahrensführung zu erreichen.

Die meisten Änderungen in der österreichischen Asylpolitik, die aufgrund von EU- Vorgaben erfolgen wurden im Jahr 2015 mittels des FRÄG 2015 (BGBl. I Nr. 70/2015) durchgeführt.

Im Sinne Dublin-Verordnung (Art. 27 Abs. 3 lit. b Verordnung (EU) 604/2013) und der darin festgelegten Regelungen in Bezug auf Überstellungentscheidungen wurden einige Paragraphen des BFA-VG (BGBl. I Nr. 87/2012) dahingehend geändert, dass diese jetzt nicht mehr nur für Personen gültig sind, die in Österreich einen Antrag auf internationalen Schutz gestellt haben, sondern auch für Personen aus Drittstaaten für die eine Außerlandesbringung angeordnet wurde. Grund dafür ist, dass in Österreich die Anordnungen auf Außerlandesbringung laut § 61 Abs. 1 Z 2 FPG (BGBl. I Nr. 100/2005) mittels Überstellungs- entscheidungen im Sinne des genannten Artikels der Dublin- Verordnung (EU) 604/2013 erfolgen. Demnach wurden die meisten Paragraphen des BFA-VG (BGBl. I Nr. 87/2012) in erster Linie abgeändert, um den Personenkreis für den diese wirksam sind zu erweitern. Die Änderungen hatten auch Auswirkungen auf das Zulassungsverfahren in Bezug auf Asylwerbende und Drittstaatenangehörige sowie auf den Bereich der Schubhaft und erwirkten Anpassungen die dazu führten, dass beschleunigte Asylverfahren durchzuführen sind. Im Bereich des beschleunigten Asylverfahrens bezogen sich die Abänderungen vor allem auf den Bereich der Beschwerde gegen einen abgelehnten Asylantrag bzw. die Anordnung der Außerlandesbringung. Die Beschwerdefrist für Asylwerbende und Angehörige von Drittstaaten wurde demgemäß von vier Wochen auf zwei Wochen verkürzt und zudem bestimmt, dass diese zu keiner Aufschiebung der Überstellungsentscheidung führt.

In Bezug auf die Verkürzung der Beschwerdefrist ist zudem anzumerken, dass diese laut Verfassungsgerichtshof nicht verfassungskonform war, weshalb im Rahmen der Novellierung im Jahr 2016 eine Ergänzung bei der Bestimmung vorgenommen wurde, die festsetzte, dass diese geänderte Frist nur dann Gültigkeit hat, wenn aufenthaltsbeendende Maßnahmen erlassen werden. Dahingehend wurde im Jahr 2018 aufgrund eines weiteren Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs wieder eine Änderung vorgenommen, da die zwei wöchige Beschwerdefrist nicht zur Beschleunigung des Verfahren beiträgt, sondern viel mehr zu Lasten der/der Beschwerdeführerin/Beschwerdeführers geht. Mit dieser Festlegung wurde für die Wahrung der unionsrechtlichen Verpflichtungen und der seitens der EU vorgesehenen kurzen Entscheidungsfristen gesorgt. Eine vierwöchige Beschwerdefrist wird als angemessen angesehen, da diese im Vergleich zu nationalen Regelungen in anderen Bereichen eine übliche Fristsetzung darstellt. Ebenso aufgrund der von der EU vorgegebenen kurzen Entscheidungsfristen

Bezugnehmend auf die genannte seitens der EU vorgegebenen kurzen Entscheidungsfrist, wird infolge bei einem beschleunigtem Asylverfahren laut BFA-GV (BGBl.

I Nr. 87/2012) geregelt, das bei diesem das mündlichen Verfahren wegfällt, da durch dieses keine Ermittlungen durchgeführt werden, die für das Asylverfahren notwenige Tatsachen enthalten, sondern es nur der Klärung von Rechtsfragen dient.

Im Zusammenhang mit Beschwerdeverfahren im Rahmen von Asylverfahren oder verkürzten Asylverfahren haben Asylwerbende und Drittstaatenangehörige auch die

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Möglichkeit eine Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen. Demnach wurden im Rahmen der Änderungen des BFA-VG (BGBl. I Nr. 87/2012) aufgrund von Vorgaben der Verfahrensrichtlinie (Richtlinie 2013/32/EU) und der Aufnahmerichtlinie (Richtlinie 2013/33/EU) eine Erweiterung dieser Beratung erwirkt. Damit steht den Asylwerbenden zukünftig auch bei mündlichen Verhandlungen eine Rechtsberatung zu. Im Falle einer vorliegenden Rückkehrentscheidung können die betroffenen Personen sogar zu einer solche Beratung verpflichtet werden. In Bezug auf die Regelungen der Rechtsberatung gab es im Vorfeld des Gesetzesbeschlusses eine Diskussion im Nationalrat. Es bestanden hierbei Uneinigkeiten unter den Parteien, ob die Rechtsberatung wirklich von privaten Stellen oder doch lieber von Bundesstellen durchgeführt werden sollen. Im Zuge dessen wurde zwar festgehalten, dass die Durchführung der Rechtsberatung durch unabhängigen Stellen wichtig und rechtsstaatlich betrachtet notwendig sei und zudem auch den Forderungen der EU entsprechen würden. Dennoch wurde in Bezug auf die Zuständigkeitsfrage bei der Rechtberatung im Jahr 2015 keine Einigung erzielt. Erst im Jahr 2019 tat sich wieder etwas in Bezug auf diese Thematik, als die Zuständigkeit der Rechtsberatung schlussendlich der in diesem Jahr neu eingerichteten Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungs- leistungen GmbH (BBU- G) übertragen wurde. Die Einrichtung der Bundesagentur war in erster Linie eine nationalstaatliche Entscheidung die sich aber auf EU-rechtliche Vorgaben stützte. In die Entscheidung wurden nämlich Faktoren wie eine von der EU durchgeführte europaweite Ausschreibung betreffend die Betreuung von Asylwerbenden, die bisher in gewinnorientierter Form erfolgte. Dieser Form der Betreuung wurde durch die BBU auf nationaler Ebene entgegengewirkt. Ebenso miteinbezogen wurden hierbei die Vorgaben laut der Charta der Grundrechte der Europäischen Union, in der festgehalten ist, dass ein Anrecht auf einen wirksamen Rechtsbehelf bei Rechtsmittelverfahren besteht.

Durch die eben beschriebenen verschiedenen bestimmten Regelungen im Bereich der Rechtsberatung, erhalten die Asylwerbenden und Drittstaatenangehörige in der Praxis demnach einerseits mehr Möglichkeiten auf Hilfestellung und Beratung, aber werden andererseits im Falle einer erzwungenen Rückkehr dazu verpflichtet die Beratung in Anspruch zu nehmen. Grundsätzlich können die Änderungen im Gesamten betrachtet als positiv angesehen werden, da schutzsuchende Personen nunmehr umfangreichere Informationen und Hilfeleistungen erhalten, die ihnen bei ihren Asylverfahren und eventuellen Beschwerden Unterstützung zuteilwerden lassen. Zusätzlich ist festzuhalten das die BBU sowohl durch nationale Mitteln, als durch EU-Mitteln aus dem AMIF finanziert wird. Jedoch ist die kostenlose Rechtsberatungen nun nicht mehr unabhängig, da sie von einer staatlichen Agentur durchgeführt wird.

Zur Festlegung der weiteren Vorgehensweise beim Verfahren und um den schutzsuchenden Personen eine schnellere Aufnahme in die Grundversorgung bieten zu können wurde zudem festgelegt, dass das BFA im Rahmen der Anordnung zur weiteren Vorgehensweise bestimmen kann, dass sich hilfsbedürftige in den Erstaufnahmestellen oder Regionaldirektionen selbst einfinden können oder ihnen auf Ansuchen die Anreise auch kostenlos ermöglicht wird. Diese Bestimmung steht auch im Zusammenhang mit Vorgaben der Aufnahmerichtlinie (Richtlinie 2013/33/EU) der EU. In den Bundeseinrichtungen sollen Personen dann Hilfestellung für die Weiterführung des Verfahrens erhalten. Jene Personen die hingegen nicht zum Aufenthalt in Österreich befugt sind sollen in diese Stellen überführt werden, damit sichergestellt werden kann, dass Maßnahmen zur Beendigung des Aufenthaltes durchgeführt werden können. Wie positiv oder negativ diese Maßnahmen in der

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Praxis sind ist schwer zu beurteilen und kann aus den Ergebnissen nicht abgeleitet werden.

In Bezug zur eben genannten Grundversorgung wurden auch im diesbezüglichen GVG-B 2005 (BGBl. I Nr. 405/1991) Anpassungen aufgrund der Aufnahmerichtlinie (Richtlinie 2013/33/EU) vorgenommen. Mit diesem wurde bestimmt das die Bedürfnisse von besonders schutzbedürftigen Personen Berücksichtigung in der Versorgung finden müssen. Dies soll in der Praxis gewährleisten, dass z.B. unbegleitete Minderjährige oder auch ältere Personen, die tatsächlich benötigte Versorgung auch erhalten. Bei älteren Personen könnte dies vor allem auch medizinische Betreuung sein, die vielleicht notwendig wird und ihnen dementsprechend auch gewährleistet werden soll. Zudem soll den Personen in den Grundversorgungseinrichtungen im Falle einer notwendigen Verlegung diese auch kostenfrei ermöglicht werden. Damit kann in der Praxis sichergestellt werden, dass Verlegungen, wenn sie wirklich notwendig sind auch tatsächlich durchgeführt werden und nicht aufgrund der Notlage (also z.B. mangelnde finanzielle Mittel) der betreuten Personen nicht stattfinden.

Die Änderungen im Asylverfahren wurden wegen der Verfahrensrichtlinie (Richtlinie 2013/32/EU) vorgenommen. Wodurch Antragssteller*innen, wenn sie sich nicht an vorgegebene Verpflichtungen halten aus dem Verfahren ausgeschlossen werden können.

Das heißt wenn sie z.B. einen festgelegten Termin nicht einhalten, so kann das Verfahren eingestellt werden. Dies soll in der Praxis wohl dazu beitragen, dass sich die Asylwerbenden auch tatsächlich an gesetzte Fristen oder Termine halten und ihre Verfahren dadurch nicht länger andauern als unbedingt notwendig. Zudem wurde in der Aufnahmerichtlinie (Richtlinie 2013/33/EU), die Möglichkeit eines beschleunigten Verfahrens geschaffen. Österreich setzte diese um, indem es eine erlaubte Maximaldauer von fünf Monaten für das Verfahren festlegte. Im Nationalrat gab es diesbezügliche Diskussionen, da die Überlegung bestand die Dauer auf ein Maximum von 3 Monaten zu beschränken, was sich aber nicht durchsetzte.

Eine solche weitere Verkürzung hätte eine starke Verschärfung des Asylrechts bedeutet und hätte zudem die zuständigen Stellen die für die Prüfung der Anträge unter zeitlichen Druck gesetzt. In der Praxis sind die prüfenden Stellen zeitweise ohnehin schon überlastet, eine kürzere Frist hätte demnach vermutlich auch zu einem höheren Personalbedarf geführt, damit die Abwicklung der Asylverfahren in nur drei Monaten erfolgreich durchführbar gewesen wäre.

Im Jahr 2015 wurden den Erläuterungen entsprechend viele Änderungen in den genannten Gesetzen durchgeführt, teilweise durchaus um zu einer Verbesserung für Asylwerbende beitragen zu können, weil sie darauf ausgelegt sind ihnen eine gute Grundversorgung zu bieten, ihnen mehr Hilfestellungen wie z.B. mit der erweiterten Rechtsberatung zukommen zu lassen und Wartefristen bei Antragsstellung oder auch bei Verfahren selbst zu verkürzen. Dem gegenüber stehen Anpassungen, die eher dafür Sorge tragen sollen, Maßnahmen zu setzen, um den Aufenthalt von Personen, die nicht unbedingt Schutz benötigen schnellst möglich zu beenden und diese wieder in ihr Herkunftsland zurückzubringen.

Weitere Veränderungen die 2016 vorgenommen wurden fanden im Bereich des AsylG 2005 (BGBl. I Nr. 100/2005) aufgrund der sogenannten Status-Richtlinie (Richtlinie 2011/95/EU) statt. Durch die Umsetzung der Vorgaben dieser Richtlinie wurde erwirkt, dass Personen die den Flüchtlingsstatus zuerkannt bekommen, einen drei Jahre gültigen Aufenthaltstitel bekommen, der auch verlängert werden kann. Bislang wurde der Flüchtlingsstatus dauerhaft zuerkannt. Im Kontext dazu wurde aber auch vorgegeben, dass

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zukünftig eine regelmäßige systematische Überprüfung zu erfolgen hat, bei der erhoben wird, ob die für die Zuerkennung vorausgesetzten Gründe noch immer vorliegen. Sollten die notwendigen Voraussetzungen weggefallen sein, so erfolgt ein Entzug des zuerkannten Flüchtlingsstatus. Entzogen wird der Status zudem auch dann wenn die Person der dieser zuerkannt wurde z.B. straffällig wird oder das Herkunftsland nicht länger als unsicher gilt. Der Status der Herkunftsländer soll dafür ebenso einer regelmäßigen Überprüfung unterzogen werden. Dadurch kann in der Praxis besser festgestellt werden, ob die Möglichkeit für eine Rückkehr ins Heimatland überhaupt in Frage kommt oder nicht. Sollte die Aberkennung in Frage kommen so wird infolge ein diesbezügliches Verfahren eingeleitet. Der Asylwerbende hat somit nicht die Wahl, ob er in seine Heimat zurückkehren möchte oder nicht, sondern ist im Falle der Aberkennung dazu verpflichtet Österreich zu verlassen. In diesem Zusammenhang wurde auch eine neue Regelung für eine Karte zur Identitätsfeststellung von Asylberechtigen erlassen. Diese wäre im Falle einer Anerkennung des Status umgehend an das BFA zu retournieren. Damit wird Asyl berechtigten die Möglichkeit geboten aufzuzeigen, dass sie sich legal im Land aufhalten, sollte es Mal zu Schwierigkeiten mit Behörden oder anderen Stellen kommen.

Weitere Anpassungen im Rahmen der Novellierung 2016 bezogen sich auf die Familienzusammenführung in denen nur einige Festlegungen geändert wurden, wie z.B. das nachziehende Familien selbst über genügend finanzielle Mittel verfügen müssen, um ihr Leben eigenständig zu bestreiten, damit den Gebietskörperschaften in Österreich keine Kosten entstehen.

Im FPG (BGBL. I NR. 100/2005) ist geregelt, dass ein Abzuschiebender bis zu längstens 18 Monate in Schubhaft genommen werden darf. Durch das FrÄG 2018 (BGBl. I Nr. 56/2018) wurde hier unter Bezugnahme auf die Aufnahmerichtlinie (Richtlinie 2013/33/EU) eine Klarstellung durchgeführt, wonach neben den Gründen der Fluchtgefahr und der Verhältnismäßigkeit in Zukunft auch eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit von einer/m Fremden ausgehen muss, damit diese/r in Schubhaft genommen werden kann.

Zusammenfassend betrachtet kann festgestellt werden, dass das österreichischen Fremden- und Asylrechts doch recht undurchsichtig erscheint. Diese Ansicht vertreten nicht nur die Autorinnen der gegenständlichen Arbeit, sondern konnte im Rahmen der Analyse der Parlamentskorrespondenzen auch bei Expert*innen im Parlament festgestellt werden

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