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F ALLSPEZIFISCHE A DAPTION DES F RAGEBOGENS IM R AHMEN VON LEITFADEN - GESTÜTZTEN

nisse der Befragung und die anderen Praxisbeispiele zugängig gemacht werden. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen können so in die weitere Projektarbeit mitgenommen werden. Neben diesem Be- gleitschreiben verfassten die Prozessverantwortlichen ein Motivationsschreiben, um zusätzlich zur Teil- nahme an der Befragung zu motivieren. Somit wussten die befragten Projektteilnehmenden, dass die Befragung mit der Projektleitung abgestimmt war und deren Unterstützung hatte.

Die Befragung fand per E-Mail und per Post statt. Die Vorteile einer Aussendung per E-Mail lagen darin, dass die Befragten den Fragebogen als Formular direkt am PC ausfüllen und direkt per Mail retournieren konnten. Die Versandkosten entfielen somit, und der Aufwand für die Dateneingabe wird verringert.

Jedoch verfügen nicht alle Personen, die befragt werden sollten, über eine Mail-Adresse bzw. einen In- ternetzugang. In diesem Fall waren die Fragebögen samt Begleit- und Empfehlungsschreiben und fran- kiertem Rücksende-Kuvert per Post zu versenden.

7.8 Fallspezifische Adaption des Fragebogens im Rahmen von leitfaden-

7.8.2 Methodische Grundlagen zum Einsatz von Pre-Tests

Ein Pre-Test dient dazu, das erstellte Erhebungsinstrument – in diesem Fall den Fragebogen – auf seine Tauglichkeit und einen reibungslosen Untersuchungsablauf hin zu testen (Atteslander, 2006). Im Pre- Test ist insbesondere auf die Zuverlässigkeit und Gültigkeit, die Verständlichkeit von Fragen, die Ein- deutigkeit von Kategorien und die Erhebungsprobleme zu achten. Wenn auf spezielle Anwendungsfälle zugeschnitten, fließen in die Entwicklung und Modifikation des Instruments inhaltliche Überlegungen ein (Bortz und Döring, 2002).

7.8.3 Leitfaden

Der Leitfaden zu den Interviews und Adaption des Fragebogens untergliederte sich in mehrere Blöcke (siehe Anhang II.3). Zu Beginn wurde ein kurzer Überblick zum Hintergrund der wissenschaftlichen Arbeit und der vorgesehenen Empirie gegeben. Im Anschluss galt es, weitere Informationen zu den ein- zelnen Projektgemeinschaften zu erhalten. So wurde nach dem aktuellen Stand und teilnehmenden Per- sonen gefragt. Im nächsten Schritt wurden die Aktivitäten identifiziert, die als Grundlage für den Frage- bogen dienten. Die ProjektleiterInnen wurden nach zeitlichen und finanziellen Aufwand der Teilneh- menden, deren möglichen Nutzen und Zufriedenheit befragt. Ferner konnten die InterviewpartnerInnen Verbesserungsvorschläge für die jeweiligen Projekte nennen. Abschließend wurde jeweils noch gemein- sam die Vorgangsweise für die schriftlichen Befragungen festgelegt. Die Ergebnisse zur jeweiligen Akti- vitäten und Ergebnisse der Interviews finden sich in den Beschreibungen der jeweiligen Fallstudien (et- wa zu Aktivitäten und Beschreibung der Gruppen).

7.8.4 Ergebnisse der Fragebogenadaptionen und Fragenkritik

Da Bedenken von Seiten der Prozessverantwortlichen der Kulturlandschaftsprojekte für eine Befragung bestanden, war es notwendig, die aus Sicht der Verantwortlichen „kritischen Fragen“ abzuändern. Diese kritischen Fragen waren insbesondere jene nach dem zeitlichen Aufwand der Stakeholder in Relation zum erzielten Nutzen. Im Wesentlichen wurden aber nur je nach Bedarf Fragen umformuliert und andere Begrifflichkeiten verwendet, was dem eigentlichen Ziel – der Verständlichkeit eines Fragebogens für die Befragten – entgegenkam. In einem Fall waren Unterfragen dazugekommen, die einen Projektleiter zu- sätzlich interessierten. Im Folgenden sei auf die Abänderungen im Basisfragebogen eingegangen.

Frage nach dem Nutzen

Die Frage „Wie sind Sie auf das Kulturlandschaftsprojekt aufmerksam geworden?“ war aus Sicht des externen Begleiters des Kulturlandschaftsprojektes Böheimkirchen unnötig und daher zu streichen. Der verantwortliche Gemeinderat war auf die Möglichkeit eines Kulturlandschaftsprojektes aufmerksam geworden, und hatte die Idee, in Böheimkirchen ein Kulturlandschaftsprojekt umzusetzen, in den Ge- meinderat hineingetragen.

In den Besprechungen des Fragebogens sahen die Projektverantwortlichen der Kulturlandschaftsprojekte die Fragen nach dem persönlichen und nach dem übergeordneten Nutzen der Projekte als kritisch für den möglichen weiteren Verlauf der Projekte an sich. Die Beteiligten könnten zu sehr über ihre Teilnahme nachdenken und was das Projekt eigentlich für sie bringt. Sollte sich für den Einzelnen herausstellen, dass der Nutzen nicht entspricht, könnte das bei laufenden Initiativen schlechte Auswirkungen auf die

zessen aufgezeigt werden, worüber man sich eventuell gar nicht bewusst ist. Diese Nutzenaspekte sind beispielsweise Mitsprache, Mitgestaltung, Kontakte knüpfen oder einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten. In einem Fragebogen wird deshalb nicht von einem „Nutzen“ sondern von „Engagement“ ge- sprochen, da mit diesem Begriff positivere Assoziationen verbunden sind. In den Fragebögen zu den Kulturlandschaftsprojekten wurden schließlich die Komponenten „Im Kulturlandschaftsprojekt kann ich persönlich die Ressourcen nutzen, die hierfür zur Verfügung gestellt werden“ und „Die Beteiligung im Kulturlandschafts-Projekt wirkt sich positiv auf mein Selbstbewusstsein aus, mein Selbstvertrauen wird gestärkt“ herausgenommen. Erstere Aussage deshalb, weil die Teilnehmenden entsprechend des Projekt- leiters nicht abschätzen könnten, welche und wie viele Ressourcen zur Verfügung stehen. Dies wäre eine Gemeindeangelegenheit, wonach nicht gefragt werden sollte. Letztere Aussage stieß bei den Verantwort- lichen ebenfalls auf Ablehnung, da dies nicht als Nutzen-Aspekt im Rahmen der Projekte gesehen wurde.

Die Frage „Die Projektgemeinschaft sollte auch nach Abschluss des Kulturlandschaftsprojektes weiter bestehen und weiter arbeiten“ wurde im Fall Böheimkirchen gestrichen, da dort die Projektgemeinschaft dem Umweltausschuss der Gemeinde entspricht, der ohnehin weiter besteht.

Quantifizierung der Transaktionskosten

Der Ansatz, Transaktionskosten in Form des zeitlichen und finanziellen Aufwandes für die Teilnahme in partizipativen Entscheidungsprozessen zu quantifizieren, wurde ebenfalls von den Verantwortlichen der Kulturlandschaftsprojekte kritisch für das laufende Projekt gesehen. Die Gründe dafür sind ähnlich zu jenen der Nutzen-Abfrage. Die Teilnehmenden würden mit diesen Fragen ihr Engagement sehr stark reflektieren. Da jedoch die Frage nach dem Aufwand eines der wichtigsten Komponenten in der Befra- gung ist, konnte in Absprache mit den Projektverantwortlichen die Frage belassen bleiben. Die Frage nach finanziellen Ausgaben war herauszunehmen, da laut den Verantwortlichen den Projektteilnehmen- den keine monetären Kosten entstehen. Sämtliche Projektkosten – seien dies etwa Unterlagen, Öffent- lichkeitsarbeit, Informationen, externe Betreuung oder Eintrittskarten für einen Museumsbesuch – wer- den durch die Projektfinanzierung getragen. Die Mitglieder der Projektgemeinschaft Böheimkirchen bekommen zum Teil in Form eines Gemeinderatssitzungsgeldes vielmehr eine finanzielle Abgeltung für ihr Engagement. Im anderen Fall erhalten die Projektteilnehmenden keine finanzielle Abgeltung. Gemäß dem Prozessverantwortlichem könne ein Sitzungsgeld zur Teilnahme motivieren. So wurde die Frage nach möglichen zusätzlichen Anreizen zur Teilnahme als positiv hervorgestrichen. Wie der Basisfrage- bogen vorsah, sollte nach einem als angemessen empfundenen Stundenlohn gefragt werden, um die Op- portunitätskosten schätzen zu können. Diese Frage wurde teilweise sehr kritisch aufgenommen; sie könn- te falsche Erwartungen im Hinblick auf eine mögliche Bezahlung für eine Teilnahme am Projekt impli- zieren. Diese Frage hätte möglicherweise negative Auswirkungen auf die positive Stimmung in der Pro- jektgruppe. Die Frage wurde für die Kulturlandschaftsprojekte und die Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee gestrichen, um die Bereitschaft zur Befragung aufrechtzuerhalten.

Kosten-Nutzen-Relation

Die Projektbegleiter der Kulturlandschaftsprojekte hielten eine Gegenüberstellung des Nutzens mit dem Aufwand ebenfalls wie die Quantifizierung der Transaktionskosten für kritisch, da dies die laufenden Projekte gefährden könnte, auch insbesondere da die Teilnehmenden des Kulturlandschaftsprojektes Böheimkirchen im Rahmen ihrer Gemeinderats-Tätigkeit involviert sind. Die Teilnehmenden könnten erkennen, dass ihr Engagement keinem entsprechenden Nutzen gegenübersteht und dies in Frage stellen.

Deshalb wurde die Frage bei den Fragebögen der Kulturlandschaftsprojekte abgeändert und die Zufrie- denheit mit den einzelnen Aktivitäten im Projekt erhoben.

Vertrauen

Die Fragen nach dem Vertrauen in die Projektleitung, politische EntscheidungsträgerInnen und die Mit- glieder der Projektgemeinschaft waren „zu vertraulich“ und mussten auf ausdrücklichen Wunsch der Projektbegleiter der Kulturlandschaftsprojekte gestrichen werden.

Zusammensetzung der Projektgemeinschaft

Der Basisfragebogen sah vor, nach der Gruppenzusammensetzung oder der Offenheit im Gruppenbil- dungsprozess zu fragen, beispielsweise mit folgenden Aussagen: „Das Kulturlandschaftsprojekt ist so ges- taltet, dass sich alle Bevölkerungsgruppen daran beteiligen können.“, „Die (potentiell) Betroffenen wurden ausreichend und verständlich über das Kulturlandschafts-Projekt informiert.“ und indem nach zu über- und unterrepräsentierten Interessensgruppen gefragt wird. Die Forderung, dass sich alle Bevölkerungsgruppen an dem Projekt beteiligen können, war keine Intention in den Kulturlandschaftsprojekten. Vielmehr stand meist die Projektgemeinschaft vor dem formalen Beginn, d.h. vor der Bewilligung des Projektes von der Landes- ebene fest. Das Kulturlandschaftsprojekt Böheimkirchen wird z.B. vom Umweltausschuss der Gemeinde ge- tragen.

Projektziele und Zielerreichung

Wie im Fragebogen vorgesehen, war intendiert, offen nach den Zielen des Projektes zu fragen, um da- durch die subjektiven Zielvorstellungen zu erhalten. Differieren die Ziele sehr stark, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass die Ziele nicht fest- oder offengelegt wurden. Widersprüchliche oder heteroge- ne Ziele könnten demnach mit relativ hohen Transaktionskosten einhergehen. In einer Adaption des Fra- gebogens mit einem Projektverantwortlichen des Kulturlandschaftsprojektes wurde angemerkt, dass die Teilnehmenden einige Zeit brauchen, um sie beantworten zu können. Die Frage könne schwierig zu be- antworten sein. Infolgedessen wurden gemäß dem Projektantrag und gemeinsam mit den Projektverant- wortlichen der beiden Kulturlandschaftsprojekte die Ziele formuliert. Den Befragten obliegt es, die Ziel- erreichung zu beurteilen. Die Fragebögen zu den Fallstudien LIFE-Natur Projekt und Natura 2000- Steuerungsgruppen wurden dahingehend nicht geändert.

Zusätzliche Fragen

Auf Anregung des Projektbegleiters des Kulturlandschaftsprojektes Böheimkirchen und infolge einer Adaption des Fragebogens wurde eine zusätzliche Frage aufgenommen, und zwar, warum die Form eines Kulturlandschaftsprojektes gewählt wurde. Wie in der Übersicht der möglichen Fallbeispiele veranschau- licht, existieren ja mehrere Ansätze, Projekte für die Kulturlandschaft oder den Naturschutz partizipativ zu gestalten. Da die Frage auch im Rahmen der Dissertation interessant ist und keinen besonderen zu- sätzlichen Aufwand einnimmt, wurde sie in den Fragebogen eingegliedert.

Identifikation der Aktivitäten im Projekt

Eine Erhebung der Transaktionskosten erforderte, den zeitlichen und finanziellen Aufwand je nach der Art der einzelnen Aktivitäten im Rahmen der Projekte aufzuschlüsseln. Erst diese Unterteilung nach einzelnen Aktivitäten machte eine Schätzung von Seiten der Befragten möglich. Die Aktivitäten unter- scheiden sich je nach Art, Zielen, Organisation des einzelnen Projektes und sind somit stark projektspezi- fisch. Aus diesem Grund war eine wesentliche Aufgabe der Interviews im Rahmen der Fragebogenadap- tion, diese projektspezifischen Aktivitäten zu identifizieren. Das Augenmerk lag dabei auf einer mögli- chen Vergleichbarkeit der Kategorien über die einzelnen Projekte hinweg. So waren die Kategorien in allen Projekten gleich betitelt, wobei in jedem Projekt andere Kombinationen von Aktivitätskategorien aufgelistet sind. Folgende Aktivitäten sind über alle Fallstudien hinweg zu finden: „Treffen und Sitzun-

Weitere projektspezifische Kategorien sind etwa „Verhandlungen und Behördengespräche“, „Öffentlich- keitsarbeit“ und „Baubesprechungen“. Um den Befragten die Beantwortung der Fragen zu erleichtern, war es notwendig, den Zeitraum anzugeben, wann die einzelnen Aktivitäten stattgefunden haben. Dies gewährleistete eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Des Weiteren bot sich eine Unterteilung der Aktivi- täten je nach Projektphase an: vor dem Projekt (entspricht bei den Kulturlandschaftsprojekten der Zeit noch vor dem Vorprojekt), während dem Projekt und nach dem Projekt.