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Schließlich wird eine Varianzanalyse zwischen den Ergebnissen der Nutzen-Beurteilung der Fallstu- dien ausgeführt (siehe Tabelle 26), die zeigt, dass sich die Fallstudien nicht signifikant in Bezug auf die Nutzen-Beurteilung unterscheiden. Demnach sind weiterführende fallübergreifende Analysen zu- lässig. Tabelle 27 gibt einen Überblick über die Ergebnisse der Varianzanalyse zwischen den Fallstu- dien unterteilt nach den einzelnen Nutzen-Komponenten dargestellt.

Tabelle 27: Signifikante Ergebnisse der Varianzanalyse zu den Nutzen-Komponenten nach Fallstudien

Unterschiede nach Fallstudien Quadrat-

summe df Mittel der

Quadrate F Signifi- kanz Zwischen den Gruppen 17,384 4 4,346 2,647 0,043*

Innerhalb der Gruppen 93,583 57 1,642

„Durch meine Teilnahme konnte ich die Interessen meiner Berufsgruppe,

meiner Interessensgruppe vertreten.“ Gesamt 110,968 61

Zwischen den Gruppen 35,293 4 8,823 4,559 0,003*

Innerhalb der Gruppen 108,379 56 1,935

„Ich konnte Entscheidungen in meinem Lebensumfeld, in meiner Gemeinde

mitbestimmen.“ Gesamt 143,672 60

* Unterschiede der Mittelwerte: auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant.

Mit Ausnahme der Komponente der Interessensvertretung und der Mitbestimmung in Fragen des eige- nen Lebensumfeldes bestehen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Fallstudien. Die Unter- schiede in der Komponente Interessensvertretung sind darauf zurückzuführen, da die Kulturland- schaftsprojekte auf eine Beteiligung von GemeindebürgerInnen abzielen, während in den anderen Fallstudien dem Aspekt der Interessensvertretung große Bedeutung zukommt. Die Unterschiede zum Aspekt der Mitbestimmung in Fragen des eigenen Lebensumfeldes resultieren daraus, da besonders im LIFE-Natur Projekt und in den Natura 2000-Steuerungsgruppen Personen, die nicht in der betroffenen Gemeinde wohnen, in den Projektgemeinschaften involviert sind.

(mit „trifft eher nicht zu“ oder „trifft überhaupt nicht zu“). Gemäß den Ergebnissen erhalten die politi- sche Unterstützung, der faire und wertschätzende Umgang in den Projektgemeinschaften und das Gruppenklima besonders positive Beurteilungen.

Tabelle 28: Bewertung der Risiken-Komponenten in den Fallstudien

Kulturland- schafts-

projekt Maria Anzbach

Kulturland- schafts-

projekt Böheim- kirchen

LIFE-Natur Projekt Weidmoos

Natura 2000- Steue- rungs- gruppe Vilsalpsee

Natura 2000- Steue- rungs- gruppe Schwemm

Gesamt

n 12 8 23 10 8 61

Mittelwert 0,83 0,75 1,52 1,50 0,75 1,18

Min. Wert -1 -1 -1 0 -2 -2

Max. Wert 2 2 2 2 2 2

1. Die (potentiell) Betroffe- nen werden ausreichend und verständlich über die Gruppenarbeit informiert.

SD 0,83 1,16 0,79 0,71 1,16 0,94

n 12 8 23 10 8 61

Mittelwert 1,25 1,87 1,69 0,50 1,00 1,34

Min. Wert -1 1 0 -2 -1 -2

Max. Wert 2 2 2 2 2 2

2. Die Steuerungsgrup- pe/Projektgemeinschaft wird von politischen Entschei- dungs-trägern unterstützt.

SD 1,06 0,35 0,56 1,17 1,31 0,98

n . . 23 10 8 41

Mittelwert . . 1,61 0,60 0,38 1,12

Min. Wert . . -1 0 -2 -2

Max. Wert . . 2 2 2 2

3. Die notwendigen finan- ziellen und infrastrukturellen Ressourcen für die Projekt- gemeinschaft stehen zur

Verfügung. SD . . 0,72 0,70 1,41 1,03

n 12 8 23 10 8 61

Mittelwert 1,50 1,75 1,00 1,00 0,50 1,13

Min. Wert 0 1 -2 0 -2 -2

Max. Wert 2 2 2 2 2 2

4. Die Gruppe ist offen für die erarbeiteten Ergebnisse;

Projektabänderungen sind (wenn notwendig) laufend

möglich. SD 0,67 0,46 1,04 0,67 1,60 1,01

n 12 8 23 10 8 61

Mittelwert 1,25 0,88 1,57 0,80 0,38 1,13

Min. Wert -1 -1 1 -1 -2 -2

Max. Wert 2 2 2 2 1 2

5. Die getroffenen Ent- scheidungen werden umge- setzt.

SD 0,87 1,25 0,51 0,79 1,19 0,92

n 12 7 23 10 8 60

Mittelwert 1,33 1,00 1,35 0,60 0,50 1,07

Min. Wert 0 0 -1 -1 -1 -1

Max. Wert 2 2 2 2 2 2

6. Es gibt klare Vereinba- rungen zur Steuerungs- gruppentätigkeit und den Gestaltungs-möglichkeiten.

SD 0,65 0,58 0,98 0,97 1,31 0,97

n 12 8 23 10 8 61

Mittelwert 1,75 1,63 1,70 1,70 1,25 1,64

Min. Wert 1 1 1 1 1 1

Max. Wert 2 2 2 2 2 2

7. Der Umgang miteinander ist fair und wertschätzend.

SD 0,45 0,52 0,47 0,48 0,46 0,48

n 12 8 23 10 8 61

Mittelwert -0,50 -0,25 0,39 0,20 -0,13 0,03

Min. Wert -2 -2 -2 -1 -2 -2

Max. Wert 2 2 2 2 2 2

8. Einzelne Personen dominieren die Diskussio- nen und Ergebnisse.*

SD 1,17 1,39 1,23 1,14 1,64 1,29

n 12 8 22 10 8 60

Mittelwert 1,25 1,50 1,27 1,30 1,00 1,27

Min. Wert -1 1 -1 1 -2 -2

Max. Wert 2 2 2 2 2 2

9. Ich fühle mich in der Gruppe gut aufgehoben und wohl.

SD 0,87 0,53 0,77 0,48 1,31 0,80

n 12 8 23 10 8 61

Mittelwert 9,50 9,50 11,26 8,20 5,75 9,44

Min. Wert 1 2 1 3 -8 -8

Gesamt-Beurteilung (nach Punkte-bewertung*)

Max. Wert 16 13 18 13 16 18

n 12 8 23 10 8 61

Mittelwert 59,38 59,38 62,56 45,56 31,95 54,71

Min. Wert 6,25 12,50 5,56 16,67 -44,44 -44,44 Max. Wert 100,00 81,25 100,00 72,22 88,89 100,00 Gesamt-Beurteilung (in

Prozent der maximal er- reichbaren Einschätzung)

SD 25,77 22,16 24,52 18,66 43,52 28,05 Quadrat-

summe df Mittel der

Quadrate F Signifikanz Zwischen

den Gruppen

6835,999 4 1709,000 2,371 ,063 Innerhalb

der Gruppen 40357,982 56 720,678 ANOVA

(Gesamt-Beurteilung in Prozent der maximal er- reichbaren Einschätzung)

Gesamt 47193,981 60

*(trifft voll und ganz zu = 2; trifft eher zu = 1; trifft eher nicht zu = -1; trifft überhaupt nicht zu = -2; weiß nicht = 0)

Die höchste Standardabweichung und damit die größten Divergenzen in der Befragung finden sich über alle Fallstudien zur Komponente der dominierenden Meinungen. Am einheitlichsten wiederum ist die Beurteilung zum fairen und wertschätzenden Umgang. Wie Abbildung 37 graphisch darstellt, wer- den – mit Ausnahme dominierender Meinungen und Personen – alle Statements im Schnitt positiv beurteilt, wobei insbesondere bei den Komponenten der politischen Unterstützung, den finanziellen und infrastrukturellen Ressourcen, der Offenheit für Projektabänderungen und der Umsetzung getrof- fener Entscheidungen fallspezifische Diskrepanzen bestehen.

* inverses Statement

Abbildung 37: Mittelwerte der Risiken-Komponenten nach Fallstudien

Schließlich wird eine Varianzanalyse zwischen den Ergebnissen der Gesamtrisiken-Beurteilung der Fallstudien ausgeführt (siehe Tabelle 29), die zeigt, dass sich die Fallstudien nicht signifikant in Bezug auf die Risiken-Beurteilung unterscheiden. Tabelle 29 veranschaulicht die Ergebnisse der Varianzana- lyse zwischen den Fallstudien unterteilt nach den einzelnen Risiken-Komponenten. Lediglich im Hin- blick auf die Umsetzung der Entscheidungen (SD von 0,51 im LIFE-Natur Projekt bis 1,25 im KLP-

trifft über- haupt nicht zu

Mittelwerte

-2,0 -1,5 -1,0 -0,5 0,0 +0,5 +1,0 +1,5 +2,0

trifft eher nicht

zu

mittel / weiß nicht

trifft eher

zu

trifft voll und ganz zu

B), die finanziellen und infrastrukturellen Ressourcen (SD von 0,70 in Natura-V bis 1,41 in Natura-S) und die politische Unterstützung (SD von 0,35 im KLP-B bis 1,31 in Natura-S) bestehen signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen.

Tabelle 29: Ergebnisse der Varianzanalyse zu den Risiko-Komponenten nach Fallstudien

Unterschiede nach Fallstudien Quadrat-

summe df Mittel der

Quadrate F Signifi- kanz Zwischen den Gruppen 13,276 4 3,319 4,177 0,005*

Innerhalb der Gruppen 44,495 56 0,795 Die Steuerungsgrup-

pe/Projektgemeinschaft wird von politischen Entscheidungsträgern

unterstützt. Gesamt 57,770 60

Zwischen den Gruppen 12,637 2 6,318 8,070 0,001*

Innerhalb der Gruppen 29,753 38 0,783 Die notwendigen finanziellen und

infrastrukturellen Ressourcen für die Projektgemeinschaft stehen zur Verfü-

gung. Gesamt 42,390 40

Zwischen den Gruppen 10,699 4 2,675 3,721 0,009*

Innerhalb der Gruppen 40,252 56 0,719 Die getroffenen Entscheidungen wer-

den umgesetzt.

Gesamt 50,951 60

* Unterschiede der Mittelwerte: auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant.

Die Unterschiede in der Komponente „finanzielle und infrastrukturelle Ressourcen“ dürften auf den Unterschieden in den Projektmitteln basieren. Für die Kulturlandschaftsprojekte und das LIFE-Natur Projekt standen finanzielle Ressourcen zur Verfügung. Hingegen verfügen die Natura 2000- Steuerungsgruppen über keine monetären Mittel, über deren Verwendung sie entscheiden konnten.

Wie aus den explorativen Interviews hervorging, wurden in Frankreich etwa die Natura 2000- Steuerungsgruppen mit Budget ausgestattet, was sehr wichtig war: „Das ist schon etwas, was die LAG32 wirkungsvoll macht. Wenn ich eine Partizipationsgruppe habe, die nur […] redet und sich dann mit Ergebnissen mühsam irgendwohin wenden muss, ist es für die Motivation schwierig. Wenn ich Geldmittel in die Hand gebe, was die […] französischen Steuerungsgruppen haben, dann können sie wirklich etwas machen“ (EEI 3). In diesem Sinne könnten die Steuerungsgruppen mit Wirkungsmacht ausgestattet werden. So braucht ein erfolgreicher partizipativer Prozess ausreichend finanzielle Res- sourcen, um eine Stakeholder-Beteiligung zu gewährleisten (Arbter et al., 2005, Freese und Rüffer, 2005, Albrecht, 2007, Tiemann und Siebert, 2009). Die Ressourcen bedingen, ob eine Gruppe die gesteckten Ziele erreichen und somit effektiv werden kann (Mitchell, 2005, Koehler und Koontz, 2008).

9.6.2 Verhaltensrisiko

Wie Kapitel 3.3 beleuchtet, können sowohl Misstrauen als auch Vertrauen eine Rolle für eine Beteili- gung in partizipativen Entscheidungsprozessen spielen. Abbildung 38 vergleicht die Einschätzungen zum Vertrauen in den Fallstudien und zeigt, dass das Vertrauen bei den aktiv Beteiligten überwiegend gegeben ist. Im Vergleich lässt sich festhalten, dass die Befragten den Gruppenleitungen ein höheres Vertrauen entgegenbringen als den anderen Mitwirkenden selbst. Generell bringen auch alle Befragten (mit Ausnahme einer Person) den Leuten in der Region Vertrauen entgegen.

6 2

3 14 2

3 9 0

2

8 4

2

6 5

2 10 7

2

7 3 1

0 2 2 1 1 4

2 1 2

1 0 0 2 1

0 0 0 0 2

0 0 1 1

0 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

LIFE-Natur Projekt Weidmoos

Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee

Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm

LIFE-Natur Projekt Weidmoos

Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm

LIFE-Natur Projekt Weidmoos

Natura 2000-Steuerungsgruppe Vilsalpsee

Natura 2000-Steuerungsgruppe Schwemm lokalen (regionalen) BehördenvertretungenGruppenleitungMitwirkenden

Prozent

in sehr hohem Maß in hohem Maß weder wenig noch viel in geringem Maß in sehr geringem Maß

Abbildung 38: Angaben zum Vertrauen in den Fallstudien

Im Weiteren gilt es, die einzelnen Analysedimensionen einander gegenüberzustellen, um Rückschlüs- se auf mögliche Zusammenhänge zwischen den untersuchten Komponenten treffen zu können.